präsentiert von Lú Thome's Primavera Projekt
im CongressCentrumPforzheim
- mittlerer Saal -
am So. 12.12.2010 / 20.00 Uhr
Karten von 25,00 – 45,00 €
VVK: Lú Thome 07231 / 766868, Raphael Thome 0170 / 8029423, Kartenbuero Sparkasse Pfhm.-Calw 07231 / 14424-42, Buchhandl. Mumm, Pfhm.-Dillw. 07231 - 281 35 58 , Email: [email protected]
Erich Kaestner ist von Dresden nach Leipzig gezogen und hat begonnen zu studieren.
Was sich seine Eltern in vielen Jahren am Munde abgespart haben, loest sich bald in nichts auf. Inflationswehen erschuettern das Reich. Er wird Werkstudent, arbeitet in einem Büro, bekommt als Lohn am Ende der Woche eine ganze Aktenmappe voll Geld und muss rennen, wenn er sich dafür zu essen kaufen will. An der Straßenecke ist sein Geld schon weniger wert als eben noch an der Kasse. Es gibt Milliarden — ja sogar Billionenmarkscheine. Zum Schluss reichen sie kaum für eine Straßenbahnfahrt.
Jetzt sitzt der junge Herr Kaestner selbst im moeblierten Zimmer, wie einst Untermieter Paul Schurig. Und schreibt an seiner Seminararbeit über Schillers »Aesthetische Briefe« - nachts, im Mantel, weil fuer Kohlen das Geld nicht reicht.
Dort, wo die erfolgreiche Produktion „Als ich ein kleiner Junge war“ aufgehört hat, beginnt
der zweite Teil der Geschichte: Walter Sittler erzählt die Lebensgeschichte Erich Kaestners weiter. Und vier virtuose Jazzmusiker zaubern die Melodien der „Goldenen Zwanziger“
auf die Buehne.
Walter Sittler begibt sich auf einen Streifzug durch das Leben eines Moralisten.
Er porträtiert einen „konsequenten deutschen Poeten“ (Hermann Kesten) in Gedichten, Kurzgeschichten und Songs, erzaehlt vom Rausch Berlins in den Zwanziger Jahren –
und vom Kater, der darauf folgte. Er erzaehlt von einem gewissenhaften, ja buergerlichen Bohemien, der - mild wie ein Braeutigam und zornig wie ein betrogener Freund der
Freiheit - die beredten Maedchen liebte, die Klarheit des Denkens, Deutschland und seine Gewohnheiten - und der allem sein Leben lang die Treue hielt.
Und Walter Sittler beschreibt, gemeinsam mit den vier Musikern, die Liebe, die Kaestner zeitlebens zu seiner Mutter verband. Und so zählen die Erinnerungen Erich Kaestners an gemeinsam mit seinen Eltern verbrachte Weihnachtsabende zu den Hoehepunkte dieses bewegenden Stuecks - mal melancholisch, manchmal ernst, immer aber mit viel Herz und Humor.
Erich Kaestner ist einer der wichtigsten Chronisten des vergangenen Jahrhunderts, ein humorvoller Beobachter und scharfzuengiger Mahner von nicht bremsbarer Aktualitaet.
Er glaubte, wie die Psychoanalytiker, man muesse zur Kindheit zurueckgehen, um die Neurosen der Menschheit zu heilen. Er glaubte an Erziehung und Bildung, an den Frieden und die Humanitaet, und predigte sie den Kindern wie den Erwachsenen
Mit ueber 170 Vorstellungen und mehr als 80.000 Besuchern zaehlt der erste Teil „Als ich ein kleiner Junge war“ zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Theaterproduktionen der letzten beiden Jahre. Der große Schauspieler Walter Sittler wieder in einer großartigen Titelrolle. Ein Theatererlebnis!
Libor Sima _ Saxophon
Veit Huebner - Kontrabass
K.A. Fischer - Piano
Obi Jenne - Schlagzeug
Textbearbeitung, Konzeption, Regie – Martin Muehleis
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